Hund spielt Fangen mit Ball im Maul

Bringe deinem Hund Apportieren bei

Bringe deinem Hund Apportieren bei

Hast du schon einmal beobachtet, wie ein Hund mit strahlenden Augen einen Ball oder ein Spielzeug zurückbringt, das du geworfen hast? Das ist nicht nur ein beeindruckendes Verhalten, sondern auch eine Fähigkeit, die viele Hunde mit Freude beherrschen: das Apportieren. Deinem Hund das Apportieren beizubringen, ist nicht nur ein einfaches Spiel, sondern auch nützlich, wenn es darum geht, die Bindung zwischen dir und deinem pelzigen Begleiter zu stärken. In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du deinem Hund das Apportieren beibringen kannst, vom ersten Schritt des Apportieren-Lernens bis hin zum regelmäßigen Apportieren-Üben, um diese Fertigkeit zu perfektionieren. Egal, ob du einen jungen Welpen hast oder einen älteren Hund, der noch nie zuvor apportiert hat, mit den richtigen Techniken und etwas Geduld kannst du deinem Hund leicht beibringen, Dinge zurückzubringen. Also schnapp dir deinen besten Freund und lass uns gemeinsam entdecken, wie du deinem Hund “Bring” beibringen kannst (oder ein anderes Hörzeichen).

Welche Hunde apportieren gerne?

Einige Hunde apportieren von Natur aus gerne, da diese Rassen gezüchtet wurden, um bei der Jagd Wildvögel oder andere Beute zurückzubringen. Dazu gehören vor allem Retriever, Spaniels und Wasserhunde. Ihre ausgeprägte Intelligenz, ihre Bindungsfähigkeit zum Menschen und ihr angeborener Arbeitswille machen sie besonders geeignet für diese Aufgabe. 

Zusätzlich zu den oben genannten Rassen zeigen auch andere Rassen wie Australian Shepherd, Border Collie und Pudel aufgrund ihrer Intelligenz und ihres Arbeitseifers häufig eine natürliche Neigung zum Apportieren. Da die meisten Jagdhunderassen dafür gezüchtet worden sind, liegt ihnen das Apportieren sozusagen im Blut.

Ist Apportieren gut für den Hund?

Apportieren ist gut für Hunde, da es ihre körperliche und geistige Fitness fördert, ihre Bindung zum Besitzer stärkt und ihren natürlichen Jagdinstinkt befriedigt. Eine Ausnahme stellen allerdings Hunde mit gesundheitlichen Problemen wie Gelenkproblemen dar. Für sie sind sanftere Übungen wie Schwimmen oder Suchspiele besser geeignet.

Wann mit Apportieren beginnen?

Es ist ratsam, mit dem Apportieren zu beginnen, wenn der Welpe oder Hund über ausreichende körperliche Fähigkeiten verfügt, um die Bewegungen sicher auszuführen, normalerweise ab dem Alter von etwa 6 Monaten. Zu früh zu starten, wenn die Gelenke noch nicht vollständig entwickelt sind, kann nämlich zu Verletzungen führen und das Risiko von orthopädischen Problemen erhöhen.

Es ist wichtig, das Training behutsam zu gestalten und die Anzahl der Wiederholungen zu begrenzen, um eine Überlastung zu vermeiden. In Bezug auf das Alter gibt es keine festgelegte Grenze, bis zu der Hunde das Apportieren lernen können. Solange der Hund physisch fit ist, kann er in jedem Alter neue Fähigkeiten erlernen. Allerdings ist es wichtig, das Training entsprechend anzupassen, um die Bedürfnisse älterer Hunde zu berücksichtigen. Ältere Hunde haben möglicherweise weniger Ausdauer und benötigen längere Pausen, aber auch sie profitieren immer noch von mentalen Herausforderungen und der Interaktion mit ihrem Besitzer.

Welches Hörzeichen für Apportieren?

Das Hörzeichen ‘Bring’ oder ‘Apportier’ kann verwendet werden, um das Apportieren zu signalisieren, wobei die genaue Wahl des Hörzeichens von persönlichen Vorlieben abhängt. Konsistenz ist entscheidend für den Trainingserfolg. Das Hörzeichen muss klar definiert sein und konsistent verwendet werden, um Verwirrung zu vermeiden und dem Hund klare Anweisungen zu geben.

Wie bringst du deinem Hund apportieren bei?

Deinem Hund das Apportieren beizubringen, kann nicht nur eure Bindung stärken, sondern auch dazu beitragen, den natürlichen Jagdinstinkt des Hundes zu befriedigen. Damit der Prozess erfolgreich ist, sind Geduld, Klarheit und positive Verstärkung gefragt. Auch die Wahl des richtigen Spielzeugs/Objekts ist wichtig.

Hier sind einige Schritte, die dir helfen können, deinem Hund das Apportieren beizubringen:

1. Grundlegende Hörzeichen festigen

Bevor du mit dem eigentlichen Apportiertraining beginnst und deinem Hund “Bring” beibringen kannst, ist es entscheidend sicherzustellen, dass dieser auf grundlegende Hörzeichen wie "Sitz", “Platz”, "Bleib" und "Komm" reagiert. Diese Hörzeichen bilden die Grundlage für das Apportieren und erleichtern das Training, da sie die Kommunikation zwischen dir und deinem Hund während des Apportieren-Übens vereinfachen.

2. Das richtige Spielzeug auswählen

Die Auswahl des richtigen Spielzeugs ist ein wichtiger Schritt, damit dein Hund das Apportieren lernen kann. Wähle ein Spielzeug aus, das speziell für das Apportieren geeignet ist und deinen Hund motiviert. Typischerweise eignen sich dafür Wurfspielzeuge, wie Bälle oder Dummy-Attrappen besonders gut. Achte darauf, dass das gewählte Spielzeug sicher ist und keine Verletzungsgefahr für deinen Hund darstellt. Es sollte dementsprechend robust genug sein, um den Wurf und das Zurückbringen zu überstehen, ohne zu brechen oder zu splittern.

3. Positive Verstärkung verwenden

Positive Verstärkung ist ein effektives Mittel, um das gewünschte Verhalten beim Apportieren zu fördern. Belohne deinen Hund großzügig mit Lob, Leckerlis und Streicheleinheiten - jedes Mal wenn er das Spielzeug aufnimmt und erfolgreich zurückbringt. Diese positive Verstärkung hilft deinem Hund, das gewünschte Verhalten mit angenehmen Erfahrungen zu verknüpfen und es zu wiederholen.

Positive Verstärkung ist grundlegend, wenn es darum geht, deinem Hund das gewünschte Verhalten beizubringen. Das ist vor allem auch beim Welpentraining entscheidend. Diesbezüglich empfehlen wir dir auch unseren Artikel “Deinem Welpen das Beißen abgewöhnen”.

4. Das Apportieren Schritt für Schritt aufbauen

Beginne das Apportiertraining langsam und Schritt für Schritt. Lass deinen Hund zunächst das Spielzeug aufnehmen und es dann ein kurzes Stück zu dir zurückbringen. Belohne ihn ausgiebig, wenn er das Spielzeug abgibt. Steigere allmählich die Entfernung und die Komplexität des Apportierens, während du weiterhin positive Verstärkung anwendest. Entscheidend ist, dass du deinen Hund nicht überforderst und ihm genügend Zeit gibst, um jeden Schritt zu verarbeiten und zu lernen. Auf diese Weise stellst du sicher, dass er Spaß daran hat, das Apportieren zu üben.

5. Geduld und Konsistenz

Geduld und Konsistenz sind Schlüsselkomponenten für ein erfolgreiches Apportiertraining. Jeder Hund lernt in seinem eigenen Tempo, daher ist es wichtig, geduldig zu sein und nicht zu frustriert zu reagieren, wenn dein Vierbeiner nicht sofort das gewünschte Verhalten zeigt. Bleibe konsequent im Training und halte die Trainingseinheiten kurz und positiv, um den Spaß und die Motivation deines Hundes aufrechtzuerhalten. Mit Geduld, Übung und positiver Verstärkung wird dein Hund das Apportieren sicherlich lernen.

Mit diesen Schritten und einer liebevollen, konsequenten Herangehensweise kannst du deinem Hund “Bring” beibringen und gemeinsam eine spannende und erfüllende Aktivität genießen.

Warum will mein Hund nicht apportieren?

Es gibt mehrere Gründe, die dazu führen können, dass ein Hund nicht apportieren möchte. Zu den häufigsten Ursachen, warum ein Hund nicht apportieren möchte, zählen Unmotiviertheit, Müdigkeit, das Alter des Hundes oder Gesundheitsprobleme. All dies kann dazu führen, dass dein pelziger Freund kein Interesse am Apportieren zeigt. 

Unmotiviertheit kann entstehen, wenn der Hund kein Interesse am verwendeten Spielzeug oder der angebotenen Belohnung zeigt. Hunde haben ihre individuellen Vorlieben und es ist wichtig, diese zu berücksichtigen, um sie zum Apportieren zu motivieren.

Ein weiterer Faktor kann Müdigkeit sein. Ein erschöpfter Hund hat nicht die Energie oder den Antrieb, um aktiv am Apportieren teilzunehmen. In solchen Fällen ist es ratsam, das Training zu einer Zeit durchzuführen, wenn der Hund ausgeruht und voller Energie ist, um seine Motivation zu steigern. Falls du dich in dem Zusammenhang fragst, wie viel Zeit Gassi zu gehen dein Hund braucht, empfehlen wir dir unseren Artikel “Wie oft du mit deinem Hund Gassi gehen solltest”.

Ältere Hunde haben unter Umständen aufgrund von Gelenkproblemen oder anderen altersbedingten Einschränkungen weniger Motivation, am Apportieren teilzunehmen. Respektiere die körperlichen Grenzen des Hundes und passe das Training an, um es weniger belastend zu gestalten.

Auch Gesundheitsprobleme können dazu führen, dass ein Hund das Apportieren ablehnt. Schmerzen oder Unwohlsein können das Interesse des Hundes am Spiel beeinträchtigen. Es ist wichtig, auf Anzeichen von Unwohlsein zu achten und gegebenenfalls tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass der Hund keine zugrunde liegenden gesundheitlichen Probleme hat. Ein prüfender Blick in die Maulhöhle kann Zahnprobleme identifizieren. Ein Hund, der beim Apportieren Zahnschmerzen hat, wird dieses Verhalten vermutlich vermeiden.

Wenn du deinem Hund “Bring” beibringen möchtest, dieser aber kein Interesse zeigt, ist es wichtig, ihn nicht zu zwingen oder zu bestrafen. Stattdessen solltest du geduldig sein und alternative Wege finden, um deinen Hund zu motivieren. Dies kann das Ausprobieren verschiedener Spielzeuge oder Belohnungen beinhalten oder das Training zu einem späteren Zeitpunkt erneut anzusetzen. Um eine positive und erfolgreiche Lernerfahrung zu gewährleisten, ist es entscheidend, die individuellen Vorlieben deines Hundes zu berücksichtigen und das Training entsprechend anzupassen.

Mit den richtigen Techniken und einer Portion Geduld kann das Apportieren zu einer äußerst erfüllenden und spaßigen Aktivität für dich und deinen Hund werden. Es geht über das bloße Spielen hinaus und bietet eine wertvolle Gelegenheit, die Bindung zwischen euch zu stärken. Durch das Einbinden seines natürlichen Jagdinstinkts wird nicht nur eine unterhaltsame Beschäftigung geschaffen, sondern auch die geistige und körperliche Gesundheit deines Hundes gefördert. Apportieren üben ermöglicht es deinem Hund, sich physisch zu betätigen und seine Sinne zu schärfen, während er gleichzeitig mentale Herausforderungen bewältigt, indem er lernen muss, das Spielzeug zu suchen, aufzunehmen und zurückzubringen. Diese ganzheitliche Aktivität trägt dazu bei, dass dein Hund sowohl körperlich als auch geistig ausgelastet ist, was wiederum zu einem ausgeglichenen und zufriedenen Verhalten beiträgt. Wenn du nach weiteren Möglichkeiten suchst, um die Interaktion und das Spiel mit deinem Hund zu intensivieren, erkunde auch gerne unseren Artikel "Mit dem Hund spielen", der dir zusätzliche Anregungen und Tipps bietet, wie du die Zeit mit deinem treuen Begleiter optimal gestalten kannst.

 

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