Für ein glückliches Miteinander: Die Körpersprache und Signale von Katzen verstehen

Für ein glückliches Miteinander: Die Körpersprache und Signale von Katzen verstehen

Katzen gehören zu den beliebtesten Haustieren und unseren engsten Vertrauten. Ihr eigenständiger Charakter macht sie nicht nur pflegeleichter als andere Haustiere. Er fordert uns auch heraus, sie besser zu verstehen, um ihren Ansprüchen gerecht zu werden. Auch wenn viele das nicht denken, sind Katzen extrem ausdrucksstark. Wir nehmen einige ihrer gängigsten Verhaltensweisen unter die Lupe.

SEI GEGRÜẞT

Wie dich deine Katze begrüßt, hängt davon ab, wie wohl sie sich in deiner Anwesenheit fühlt. Kommt sie mit erhobenem Schwanz auf dich zu, ist dies eine typische freundliche Begrüßung und ihre Art, hallo zu sagen. Eine weitere klassische Begrüßung ist es, mit Kopf, Körper und Schwanz an deinem Bein entlangzustreifen – ein Stupser mit dem Kopf symbolisiert dabei noch tiefere Zuneigung und Vertrauen. Katzen haben Duftdrüsen auf dem Kopf und an den Ohren. Wenn sie ihre Wangen und Seiten an dir reiben, ist das ihre Art, deinen Geruch aufzunehmen und dich mit ihrem Geruch zu markieren.

STREICHELN ODER NICHT STREICHELN, DAS IST DIE FRAGE

Hat deine Katze einen Lieblingsplatz, an dem sie sich auf den Rücken rollt und ihren Bauch ungeschützt präsentiert? Dann scheint sie sich rundum wohlzufühlen. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass sie dir vertraut und in deiner Anwesenheit entspannen kann. Ihren Bauch zu zeigen, macht sie nämlich verletzlich. Katzen sind sehr aufmerksam und beobachten ihre Umgebung genau. Bei der kleinsten Veränderung kann ihre Laune daher umschlagen. Nur, weil deine Katze auf dem Rücken liegt, heißt das also nicht, dass sie auch gekrault werden möchte. Jede Katze hat auch andere Vorlieben und Abneigungen, was das Kraulen von Körperteilen wie dem Bauch angeht. Natürlich gibt es auch noch weitere Anzeichen dafür, ob sich deine Katze wohlfühlt oder gestresst ist. Entspannte Muskeln, nach vorne gerichtete Ohren und schmale Pupillen signalisieren Gelassenheit. Umgekehrt deuten angespannte Muskeln, eine nah am Boden kauernde Haltung und geweitete Pupillen darauf hin, dass sie sich von ihrer Umgebung bedroht fühlen. Apropos Pupillen.

AUGEN, DIE FENSTER ZUR SEELE

In der Tierwelt sind geschlossene Augen ein echter Vertrauensbeweis. Schließlich zeigt es, dass man sich seiner Umgebung schutzlos hingibt.

JWB Cat

 

Das nächste Mal, wenn deine Katze dich also beunruhigend anstarrt, nur um dann langsam mit den Augen zu blinzeln, blinzele freundlich zurück. Sie hat dir nämlich gerade gesagt, dass sie sich bei dir wohlfühlt. Noch größere Zuneigung zeigt deine Katze, wenn sie dir die Hand oder das Gesicht leckt.

Viele Katzen starren auch, wenn sie auf der Jagd sind. In diesem Zustand höchster Aufmerksamkeit sagt ihnen das Gehirn, dass sie sich sofort auf jede Bewegung stürzen sollen. Wenn sie also hochkonzentriert deine Finger oder Zehen anstarrt, solltest du besser stillhalten. Die Pupillen deiner Katze verraten dir ebenfalls, wie sie sich fühlt. Weit aufgerissene Pupillen deuten auf Angst hin, da sie so versucht, alle möglichen Signale ihrer Umgebung wahrzunehmen. Erweiterte Pupillen bei Schnurren und entspanntem Körper können dagegen Zufriedenheit und Wohlbefinden signalisieren. Sind die Pupillen stark verengt, kann das ein Zeichen für Frustration oder Angst sein, vor allem, wenn deine Katze dabei die Ohren anlegt und den Schwanz einzieht. Wo wir schon den Schwanz erwähnen.

EIN KATZENSCHWANZ SPRICHT BÄNDE

Nicht nur die Augen verraten dir, was deine Katze gerade fühlt. Auch ihr Schwanz ist extrem ausdrucksstark. Ist dieser erhoben und zugleich entspannt signalisiert das Vertrauen – und das umso mehr, wenn sie den Schwanz noch um dich herumwickelt. So zeigt sie nämlich, dass sie in Kuschellaune ist. Ein erhobener und zugleich buschiger Schwanz deutet auf Angst hin. Vor allem, wenn deine Katze dabei den Rücken krümmt oder nah am Boden kauert. Letzteres kann aber auch Aufregung bedeuten. Achte also zusätzlich immer auf die Umgebung, um besser zwischen Angst und Aufregung unterscheiden zu können. Wie Hunde ziehen auch Katzen bei Angst oft den Schwanz ein. Zeigt der Schwanz nach unten, ist deine Katze also wahrscheinlich verunsichert. Zuckt oder peitscht er dagegen wild umher, ist sie genervt oder wütend. In diesem Fall solltest du sie lieber in Ruhe lassen. Katzen kommunizieren aber nicht nur über den Körper, sondern sprechen auch deutlich mit dir: nämlich mit ihren Lauten!

FACETTENREICHE LAUTE

Körpersprache ist hilfreich. Aber nichts zeigt so deutlich, dass deine Katze zufrieden ist, wie das sanfte Schnurren, während sie sich an dich herankuschelt. Manchmal fangen Katzen sogar schon vorher an zu schnurren – ein eindeutiges Zeichen, dass sie sich nach Aufmerksamkeit sehnen. Maunzt dich deine Katze freundlich an, ist sie wahrscheinlich in Plauderlaune.

 

JWB Cat

Auch das Miauen ist eine Form der Kommunikation. Ein kurzes, einfaches Miau dient oft der Begrüßung, während mehrfaches Miauen oder Gurren bedeutet: Ich freue mich, dich zu sehen! Wird das Miau langgezogen und in mittlerer Tonlage wiederholt, möchte deine Katze wahrscheinlich Aufmerksamkeit oder Futter. Eine hohe Tonlage kann bedeuten, dass sie sich erschrocken oder Schmerzen hat. Tiefes Miauen ist dagegen ein Zeichen der Kampfbereitschaft, vor allem, wenn sie dabei knurrt. Knurren, Fauchen und Spucken sind bei allen Haustieren typische Anzeichen von Wut, Angst oder Aggression. In solchen Fällen ist es gut, ein wenig Abstand zu nehmen – insbesondere, wenn die Aggression dir gilt – und zu warten, bis sich deine Katze wieder entspannt. Du solltest auch wissen, dass Schnurren nicht immer positiv ist. Manchmal deutet es nämlich auf Schmerzen hin. Es ist also wichtig, gut auf die Geräusche deiner Katze zu achten. Wenn du gerne und viel mit deiner Katze sprichst, kann es sogar sein, dass sie dich versteht. Katzen können die Stimme ihrer Besitzer erkennen und, abgesehen von ihrem Namen, noch andere Worte verstehen. Sie reagieren zudem auf verschiedene Tonlagen und Lautstärken. Sprich also möglichst mit ruhiger und sanfter Stimme. Damit du deine Katze nicht verwirrst, sollten auch dein Tonfall, Gesichtsausdruck und Gesten nicht allzu sehr variieren.

SO LERNST DU, DEINE KATZE ZU VERSTEHEN

Es gibt verschiedene soziale Signale, die dir dabei helfen, die Körpersprache und das Verhalten deiner Katze besser zu verstehen. Hier sind ein paar unserer Top-Tipps:

  • Zwickt dich deine Katze beim Spielen sanft in den Finger, hat sie wahrscheinlich genug.
  • Knurrt sie dich an, wenn du sie streichelst oder hochheben willst, möchte sie in Ruhe gelassen werden – vor allem, wenn sie gerade schläft oder frisst.
  • Rennt deine Katze davon, wenn du sie begrüßt, warst du wahrscheinlich etwas schnell. Gehe beim Begrüßen behutsam vor und warte, bis sie auf dich zukommt.
  • Zeigt deine Katze keine der hier erwähnten typischen Anzeichen von Zuneigung, ist das kein Grund zur Sorge. Alle Katzen sind anders und drücken Gefühle unterschiedlich aus.

DU KENNST DEIN HAUSTIER AM BESTEN

Das waren die gängigsten Verhaltensmuster von Katzen. Jede kommuniziert aber auch auf ihre ganz eigene Art. Der beste Rat, den wir dir mit auf den Weg geben können, ist: Alle Katzen sind einzigartig und haben ganz individuelle Eigenarten. Außerdem kennt niemand deine Katze so gut wie du. Am besten lernst du sie also zu verstehen, indem du Zeit mit ihr verbringst, spielst und herausfindest, worüber sie sich freut und was sie nervös macht. Die engste Bindung entwickelt ihr letzten Endes, wenn du den einmaligen Charakter deiner Katze zu verstehen und lieben lernst.

Zurück zum Blog

zurück zum Anfang